Kapitel 2 – Wie sich Kulturen voneinander unterscheiden (und was damit nicht gemeint ist)

Im Zentrum dieses Kapitels steht die Frage, ob es so etwas gibt wie allgemeine Wertedimensionen, auf den Kulturen miteinander verglichen werden  können.

Einen guten Einstieg in das Thema Werte liefert das folgende Buch::
Schreiner, K. (2013). Würde – Respekt – Ehre: Werte als Schlüssel zum Verständnis anderer Kulturen. Huber Verlag.

 

 

Sehr zu empfehlen ist auch das folgende Werk eines der „Kirchenväter“ der kulturvergleichende Psychologie – Geert Hofstede:

Hofstede, G., Hofstede, G.J., Mayer, P., & Sondermann, M. (2011). Lokales Denken, globales Handeln: Interkulturelle Zusammenarbeit und globales Management. Deutscher Taschenbuch Verlag, DTV.

 

Wer das Hofstede Projekt näher kennenlernen möchte, dem sei der Besuch dieser Website ans Herz gelegt:

http://geert-hofstede.com/

Hier ein Video vom Januar 2013, in dem Geert Hofstede erzählt, womit er sich gegenwärtig beschäftigt (auf englisch):

Kapitel 2 behandelt auch die Frage, warum korrelative Zusammenhänge nicht kausal interpretiert werden  dürfen. Eine tolle Veranschaulichung dieser Problematik gibt dieser TED Vortrag von Ionica Smeets:

 

Leider befindet sich die kulturvergleichende Psychologie immer in der Gefahr, Vorurteile über die Mitglieder unterschiedlicher Kulturen hervorzurufen und zu verfestigen. Schließlich haben wir es beim menschlichen Miteinader immer mit Individuen zu tun, die ganz anders „ticken“ mögen,  als es ihre kulturelle Herkunft vermuten lassen würde. Deshalb empfehle ich auch eine Auseinandersetzung mit der Psychologie der Vorurteile. Zum Beispiel mit diesem Buch meines Kollegen Jens Förster:

Jens Förster (2008). Kleine Einführung in das Schubladendenken: Über Nutzen und Nachteil des Vorurteils. Goldmann Verlag.

 

 

Kulturdimensionen betreffen aber nicht nur Werte.  Ein relativ junger, sehr interessanter Ansatz von Michele Gelfand betrifft das Konzept kultureller Enge:

 

Marieke Van Egmond (Fern Universität Hagen) hat das Konzept kultureller Enge von Gelfand in dem Magain The Inquisitive Mind vorgestellt. Sehr lesenwert:

http://www.in-mind.org/article/on-kissing-in-elevators-and-flirting-in-the-office-a-cross-cultural-perspective-on-normative

Oder schauen Sie sich diesen Artikel im Discovery Magazine an:

http://blogs.discovermagazine.com/gnxp/2011/05/loose-vs-tight-societies/#.V3DRkU1f05t

In neueren Arbeiten hat Gelfand Unterschiede in tightness-looseness innerhalb der USA untersucht. Damit wird die in den USA gebräuchliche Unterscheidung von „roten“ (zumeist mehrheitlich die replukanische Partei wählenden) und „blauen“ (demokratisch wählende) Staaten deutlich erweitert. Beschrieben wird dies hier (und ein kurzer O-Ton von Gelfand ist auch zu hören):

Michele Gelfand, University of Maryland – American Regionalism

 

In dem folgenden Artikel werden die Arbeiten sehr schön und gut verständlich im Überblick dargestellt:

https://yannigroth.com/2014/05/24/a-new-cultural-construct-tightness-looseness-of-societies/

In einem Beitrag für das Online-Journal The Conversation vom Mai 2017 hat Michele Gelfand auch zu aktuellen politischen Entwicklungen Stellung bezogen. Insbesondere interpretiert sie hier die Wahl Donald Trumps, aber auch den Brexit und andere Entwicklungen vor dem Hintergrund des Konzepts Tightness-Looseness.

https://theconversation.com/the-cultural-division-that-explains-global-political-shocks-from-brexit-to-le-pen-76962?sg=801d60cd-5219-4a97-9482-541780dbedf0&sp=1&sr=1

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