Das Kapitel führt die beiden Perspektiven, die das Buch zusammenbringen soll, am Beispiel des Umgangs mit der Zeit ein. Diese beiden Perspektiven sind die Kulturpsychologie einerseits und evolutionäre Psychologie andererseits.
Ich führe beide Perspektiven am Beispiel des Umgangs mit einer Grunderfahrung unseres Lebens ein: Am Umgang mit der Zeit.
Eine schöne Einführung in das Thema kultureller Unterschiede in der Bedeutung von Zeit, gibt das folgende Video:
Ich erwähne die Arbeiten von Robert Levine, der ein großes Forschungsprojekt zum „pace of life across countries“ gemacht hat. Einen Überblick über dieses Projekt verschafft sein Buch:
Levine, R. (2009). Eine Landkarte der Zeit: Wie Kulturen mit Zeit umgehen. Piper Verlag (15. Auflage).
Hier ein kurzes Interview mit Levine zum Thema dieses Buches:
In neuerer Zeit hat der britische Psychologe Richard Wiseman von der Universität Hertfordshire ähnliche Arbeiten durchgeführt. Auf der folgenden Website finden Sie die Ergbenisse zur Gehgeschwindigkeit in verschiedenen Großstädten der Erde:
http://www.richardwiseman.com/quirkology/pace_home.htm
(Nebenbei bemerkt: Wiseman ist auch ein anerkannter Humorforscher und hat empirisch den „witzigsten Witz der Welt“ ermittelt. Sie finden ihn durch einen Click hier.)
Und in diesem Aufsatzt finden Sie die wesentlichen Untersuchungen zum Pace of Life in verschiedenen Kulturen im Überblick beschrieben:
https://www.citylab.com/life/2012/03/why-people-cities-walk-fast/1550/
Auch Philip Zimbardo hat sich ausführlich mit dem Thema Zeit beschäftigt. Von ihm ist das folgende, sehr lesenwerte Buch:
Das Buch wird auf der folgende Seite sehr schön vorgestellt:
http://www.sinnforschung.org/interessante-buecher/buchvorstellungen/die-neue-psychologie-der-zeit
Es gibt einen tollen TED Vortrag von Zimbardo zum Thema Zeit:
Hier findet sich ein anderer Vortrag von Philip Zimbardo zum Thema „The secret powers of time“:
http://www.youtube.com/watch?v=eJybVxUiy2U
Eine Kurzfassung dieses Vortrages mit zeichnerischer Unterstützung gibt es hier:
Und schließlich Zimbardo über Pünktlichkeit:
http://fora.tv/2008/11/12/Philip_Zimbardo_The_Time_Paradox/Philip_Zimbardo_Explains_Punctuality_Chronic_Lateness
Der unterschiedliche Umgang mit Zeit ist im Wesentlichen nur ein Aufhänger, mit dem ich die beiden Grundperspektiven auf menschliches Erleben und Verhalten, die dieses Buch einnehmen will, veranschaulichen möchte. Während die bislang erwähnten und hier aufgeführten Links vorwiegend die kulturpsychologische Perspektive verdeutlichen, gibt das folgende Gespräche zwischen dem Psychologen Steven Pinker (Havard University) und dem Evolutionsbiologen Richard Dawkins (Oxford University) eine tolle Einführung in die Evolutionspsychologie:
Das Kapitel stellt dann die Frage, wieso es Kultur überhaupt gibt und wie wir zu kulturellen Wesen wurden. Fraglos hängt dies auch mit der Größes unseres Gehirns und insbesondere mit dem Neocortex, den grauen Zellen, zusammen. Aber warum wurde unser Gehirn so groß, wie es ist? Interessante Antworten auf diese Fragen gibt der britische Anthrologe Robin Dunbar. Schön zu lesen und empfehlenswert als Einführung in Dunbars Denken (und natürlich auch zu ‚Dunbar’s number‘) ist das folgende Buch:
Dunbar, Robin I. M. (2010). How many friends does one person need?: Dunbar’s number and other evolutionary quirks. London: Faber and Faber .
Interessante Interviews mit Robin Dunbar finden sich hier:
http://metode.cat/en/Annual-Review/Monographs/Human-nature/Interview-with-Robin-Dunbar
Das Internet und die sozialen Medien ermöglichen uns eine Menge an Kontakten, die für frühere Generationen undenkbar war. Haben wir deshalb mehr Freunde? „Nein,“ sagt Robin Dunnbar. Schauen Sie es sich an, es lohnt sich….
Robin Dunbar ist auch Koautor eines unlängst erschienenen Buches, das sicherlich auch für Tierisch-kultiviert-Leser interessant sein dürfte:
Es gibt sogar Startup Unternehmen, die die Arbeiten von Dunbar sehr ernst nehmen und bei ihrer Entwicklung berücksichtigen. Hier zu lesen für das Bespiel des Media Startups Quartz:
Something weird happens to companies when they hit 150 people
Und dann bin ich unlängst auf die Website einer evangelikalen Bewegung geraten, die aufgrund von Dunbar’s Arbeiten argumentiert, dass eine Zahl von etwa 150 Mitgliedern eine sinnvolle Größe auch für religiöse Gemeinden ist. Warum? Nun weil Gott uns so erschaffen hat…. Viel Freude mit dieser Website:
http://www.patheos.com/blogs/jesuscreed/2017/07/10/church-size-optimal-number/